Teil 2. Lernen und Reflexionen über den Austausch

Der Aufenthalt in Vorarlberg hat viele Reflexionen über die unterschiedlichen Vorstellungen und Entwicklungen des Lebens in Kolumbien (biogeografischer Chocó) und Österreich als Mitglied der europäischen Gemeinschaft angeregt. Es war ein Austausch des Lernens, der in zwei Dimensionen stattfand: national und international.

Dieser Austausch ermöglichte es, die Prozesse in El Cairo, Vigía del Fuerte, dem Río Quito und dem Einzugsgebiet des Rio Atrato durch die Stimmen der Anwesenden kennenzulernen. Die Präsenz des Chocó in Vorarlberg, die gegenseitige Interaktion, bot uns Einblicke in das jeweils andere Territorium und ermöglichte es die Initiativen, die vom Klimabündnis Vorarlberg undterstützt und gestärkt werden, zu verstehen.

Viele Lern- und Reflexionsmöglichkeiten boten auch die verschiedenen Orte in Vorarlberg mit ihren kulturellen und natürlichen Erscheinungsformen. Zwar unterscheiden sich diese beiden kontinentalen Welten in ihren historischen Gegebenheiten und den unterschiedlichen Entwicklungsvorstellungen, jedoch verbinden sie viele Gemeinsamkeiten in Bezug auf Umweltfragen und das Engagement im Kampf gegen den Klimawandel.

Die Touren durch verschiedene Regionen Vorarlbergs ermöglichten es uns, die einzigartige Geografie Vorarlbergs kennen zu lernen. Von den alpinen Bergen und seinem wunderschönen Rheindelta, das den imposanten Bodensee speist, ein Symbol der Integration zwischen Österreich, Deutschland und der Schweiz. Von der traditionellen Architektur mit Holzschuppen, die an die Fische des Atrato-Flusses erinnern, und den kosmopolitischen Designs, die die Böden mit schönen geometrischen Pflastersteinen bedecken.

Großartige Projekte wie das Biosphärenreservat im Großen Walsertal, das Naturerbe zur Förderung der traditionellen Landwirtschaft, die Käseproduktionsroute, die geführte Besichtigung des Schutzgebietes Franstanzer Ried und der heimischen Amphibien, der Besuch des Vogelschutzgebietes im Rheindelta und die Erfahrungen am Vetterhof mit der Agrarökologie mit einem assoziativen Ansatz weckten viel Neugierde und Anerkennung für die Nachhaltigkeitsprozesse in Voralberg. Wie Heidy Alexandra in ihrem Beitrag in der Sendung von Radioproton sagte: "...Ihr Österreicher macht mit wenig Artenvielfalt eine große Sache".

Im Bregenzerwald konnten wir die Region kennenlernen, in der Georg geboren wurde. Markus, Unternehmer für nachhaltige Tischlerei, war begeistert von der Beteiligung junger Menschen und Frauen am Prozess der Stimmen des Flusses des biogeografischen Chocó war.

Auf kultureller Ebene bereicherte die sehr abwechslungsreiche Gastronomie, in deren Mittelpunkt der Verzehr von Gemüse und der Genuss von wunderbaren Bieren, Weinen und Kuchen stand, den Gaumen und stellte eine Analogie zum Reichtum der traditionellen Küche des Chocó und el Cairo her.

Die Vielfalt der Natur-, Geschichts- und Kulturmuseen zeigte die Multikulturalität dieses Gebiets. Die Stärke und Präsenz der katholischen Religion und der Respekt für die verschiedenen Glaubensrichtungen der MIgrant*innen wurden ebenfalls deutlich.

Der Austausch mit den Jugendlichen an den Schulen war für uns trotz der Sprachbarriere sehr ineterssant. Wir knüpften Kontakte, die es uns ermöglichten, die soziokulturelle Dynamik der Jugendlichen kennenzulernen. Zwei verschiedene Welten der Jugend. Junge Männer und Frauen aus Vorarlberg, die sich wenig Sorgen um die Gewährleistung des Zugangs zu ihren wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechten machen, wo Bildung eine garantierte Leistung ist. Auf der anderen Seite junge Männer und Frauen aus dem Chocó mit vielen Sorgen um ihr Überleben inmitten bewaffneter und staatlicher Gewalt, die humanitäre Krise, die ihren Alltag darstellt, die aber Bildung als Recht annehmen und auf familiäre und soziale Veränderungen hoffen.

Zwei verschiedene Welten, mit unterschiedlichen Visionen und Perspektiven, die sich für den Schutz unseres Planeten, den wir alle gemeinsam bewohnen, engagieren. Eine Aufgabe, die wir von beiden Gebieten aus teilen.

Text geschrieben von: Elvia Mecha Pipicay, Gloria Inés González Cardona, Heydi Alexandra Serna Palacios, Juan Guillermo Marín Idarraga, Luz Enith Mosquera Perea Y Fabio Teolindo Perea Hinestroza. Delegierte aus dem Biogeographischen Chocó in Vorarlberg.

Für das Web adaptiert von: Carolina Osorio Rogelis

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